Tamilischer Journalist wird mundtot gemacht

Wegen kritischer Artikel über den Kampf der Regierung in Sri Lanka gegen die tamilischen Rebellen hat ein Gericht in Colombo einen tamilischen Journalisten am Montag zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Verstoss gegen das Antiterrorgesetz: Der verurteilte J.S. Tissainayagam.

Verstoss gegen das Antiterrorgesetz: Der verurteilte J.S. Tissainayagam.

 

Grundlage für die Entscheidung war ein Gesetz zur Terrorverhinderung. Der verurteilte J.S. Tissainayagam hatte 2006 und 2007 in der inzwischen nicht mehr existenten Zeitschrift «Northeastern Monthly» das Vorgehen der Regierung in dem Konflikt kritisiert und den Behörden vorgeworfen, überwiegend von Tamilen bewohnten Gebieten Nahrungsmittel und andere Mittel des Grundbedarfs als Mittel des Kriegs vorzuenthalten.

 

Richterin Deepali Wijesundara am Hohen Gericht erklärte, die Artikel hätten gegen das Antiterrorgesetz verstossen und darauf abgezielt, in der Gesellschaft Disharmonie zu schaffen. Ausserdem habe der Journalist Geld für eine Publikation beschafft, deren Berichte gegen das Antiterrorgesetz verstiessen.

 

Die tamilischen Rebellen kämpften seit 1983 für die Unabhängigkeit der tamilischen Minderheit in Sri Lanka. Im Mai endete der Bürgerkrieg mit der Niederlage der Rebellen. In dem Bürgerkrieg kamen zwischen 80'000 und 100'000 Menschen ums Leben.

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