Weiterer Rechtsrutsch in der Schweizer Presselandschaft

Markus Somm wird per sofort neuer Chefredaktor der «Basler Zeitung»

 

Der stellvertretende Chefredaktor der «Weltwoche», Markus Somm (45), wird mit sofortiger Wirkung neuer Chefredaktor der «Basler Zeitung». «Der bisherige Chefredaktor, Matthias Geering, und Raphael Suter, Mitglied der Chefredaktion, verlassen das Unternehmen per heute», teilte Verleger Martin Wagner am Montagmorgen mit. Der Stellvertreter von Somm sei Urs Buess.

 

Somm trägt als stellvertretender Chefredaktor den rechtskonservativen Kurs der «Weltwoche» mit. Der Mann, der bei der Neuausrichtung der Zürcher Wochenzeitung eine Rolle spielte, war Tettamanti. Der Tessiner Financier hatte die «Weltwoche» 2002 übernommen und vier Jahre später an Roger Köppel weiterverkauft.

 

Matter lässt liberale Köpfe rollen beim Schweizer Fernsehen

 

Seit der Wahl von Rudolf Matter zum neuen Direktor Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) gehen im Leutschenbach die Wogen hoch: Matter wechselt die ihm nicht genehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Eiltempo aus; bei einigen Fernsehmachern mit der Begründung, sie verkörperten einen unter Ingrid Deltenre eingeführten - heute nicht mehr genehmen - Boulevardstil. Tatsächlich trimmt Matter die Führungsriege auf seinen politisch rechtslastigen Kurs.

Die Art und Weise wie dies, der kommunikationsunfähige Matter tut sei "unschön und mit grossem Bumerangpotenzial behaftet", wie sich ein Kadermann des Schweizer Fernsehens  ausdrückte, von Mobbing sei intern bei einigen bereits «verabschiedeten» Personen die Rede.

 

DRS-2-Chef Marco Meier, der den designierten SRG-Generaldirektor Roger de Weck ins Fernsehen holte, wurde regelrecht abserviert.

 

Maulkorb von Matter

 

Wegen unterschiedlicher Auffassungen, und weil sich Meier in diesem Zusammenhang auch öffentlich geäussert hatte, wurde ihm Illoyalität vorgeworfen.

 

Auf Vorschlag von Rudolf Matter soll der Leiter von Radio DRS 1, Christoph Gebel, neuer Unterhaltungschef des Schweizer Radios und Fernsehens werden, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Viele Fernsehleute könnten aber nicht nachvollziehen, dass mit Gebel ein Radiomann die Nachfolge von Gabriela Amgarten antreten soll, so die Zeitung. «Gerade die teure und damit risikoreiche TV-Unterhaltung verlangt Fernseherfahrung», wird ein Kadermann zitiert. Das Wahlverfahren sei noch nicht abgeschlossen, zudem gebe es noch einen externen Kandidaten. Matters Favorit war gemäss der «Sonntagszeitung» Christoph Bürge, Geschäftsführer der TV-Produktionsfirma Endemol Schweiz. Der versierte Boulevardspezialist habe aber abgesagt. Man merke: Matter wendet sich "gegen Boulevardisierung a la Deltenre" möchte aber den Boulevardspezialisten Bürge als Unterhaltungschef...

 

Am Montag tritt der SRG-Verwaltungsrat zusammen. Erwartet wird, dass Diego Yanez als TV-Chefredaktor gewählt wird. Er wird damit Nachfolger von Hansruedi Schoch, der als Programmleiter und Mitglied der Geschäftsleitung in der neu organisierten Fernsehanstalt tätig sein wird.

 

In der Geschäftsleitung sollen auch Lis Borner (DRS 4 News), die als Chefredaktorin des Radios vorgesehen ist, und die neue Kulturchefin Nathalie Wappler Einsitz nehmen. Lis Borner hatte ihren ersten grossen Auftritt, als sie als frische DRS 4 Chefin - trotz Protesten - Blochers Albisgüetli Rede 1:1 live übertragen liess.

 

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