Offener Brief an die Kommission Freie der Mediengewerkschaft comedia

Er war es

 

Liebe KollegInnen

 

mich hat fast der Schlag getroffen.  Im Programm für den Tag der Freien an 1. Stelle Karl Lüönd, als Senior-Journalist. Einfach so.

 

Wisst ihr es nicht, ist recherchieren nicht Euer Job, oder ist alles vergessen und vergeben?

 

Schön, dass Ihr so grosszügig seid. Karl Lüönd ist es nicht. Er war es, der  comedia-Vertretern das Wort verboten hat an einer Dreikönigstagung.

Er war es, der als mächtiger Chefredaktor des Züri-Leu, Kampagnenjournalismus der übelsten Sorte betrieben hat; der Name und Adresse und Telefonnummer von Frau Müller publizierte, mit der Folge, dass Frau Müller aufgrund der Morddrohungen und Beschimpfungen wahnsinnig wurde. Er war es.

Dass Constantin Seibt in seinem Porträt über Lüönd im Tages Anzeiger vom 22. Juni 2010 die dunkelsten Seiten Lüönds verschweigt ist eine Sache. Dass Ihr sie ignoriert eine andere.

 

Er war es, der das Kanzleizentrum mit übelsten Diffamierungen und Lügen zu Fall brachte. Er war es, der mit einer Vendetta, die bis heute seinesgleichen sucht, der comedia und somit dem Gewerkschaftsbund den zustehenden Sitz in der RFZ verwehrte.

 

Und schliesslich, ja er war es, der die Polizei gezielt auf mich und andere Kollegen der Presse hetzte und an der RFZ Versammlung eine Progrom-Stimmung schuf.

Ich habe hier einige Fakten aus meinem Kopf aufgeschrieben, ohne aufwändige Recherche. Dies könnt ihr gerne nachholen, dann werdet ihr noch einiges über den "Senior-Journalisten" zu Tage fördern, was mir grad nicht eingefallen ist.

 

Mit kollegialen Grüssen

Klaus Rozsa

 

http://www.comedia.ch/de/aktuell/veranstaltungen/detailansicht/event/freisein-lohnt-sich.html

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Kommentare: 7
  • #1

    Martin Brasil (Mittwoch, 01 September 2010 16:13)

    ich sehe die sache ähnlich wie Klaus – wobei mir die "modernen" aalglatten journalisten á la heutiger Weltwoche, die sich jetzt bei medien wie TA und Basler herumtreiben, fast noch unheimlicher erscheinen

  • #2

    Lilo König (Mittwoch, 01 September 2010 16:14)

    Ich hatte schon einen Schock als vor 3 Jahren Lüönd den Zürcher Journalistenpreis «für sein Lebenswerk» erhielt!

  • #3

    Klaus Rózsa (Mittwoch, 01 September 2010 16:15)

    @ Lilo: Ich auch - aber den Presi vergaben nicht Gewerkschaftskollegen...

  • #4

    Matthias Erzinger (Donnerstag, 02 September 2010 11:56)

    „Die mittlere Halbwertszeit des Gedächtnis von vielen "Medienschaffenden" von heute beträgt ca. 6 bis 8 h, d. h. zwischen Feierabendbier und 20-Minuten-Lektüre am Morgen ist alles weg. Wie sollen die da noch wissen, was von einer Woche, vor 10, oder gar 20 Jahren geschah? Und Herr Lüönd - ja der war schon immer ein Jäger, wie er kürzlich in einer Kolumne schrieb...
    Ich versuchs von der positiven Seite zu nehmen und freue mich immer wieder über - vor allem - Journalistinnen und Journalisten, dies es immer noch gibt.“

  • #5

    SWR (Freitag, 03 September 2010 19:30)

    ‎..das ist ja wirklich eine Ohrfeige ins Gesicht! Langsam überlege ich mir, wofür ich den "solidarischen" Mitgliederbeitrag noch zahle, wo ich doch als "freie" Journalistin meinen Lebensunterhalt schon lange nicht mehr bestreiten kann...

  • #6

    nina scheu (Montag, 06 September 2010 15:07)

    Lieber Klaus
    und liebe MitGästebuchschreiberInnen
    im Gegensatz zu dir/euch, finde ich, eine Einladung am TdF aufzutreten, bedeutet nicht, dass die Freienkommission dem/der betreffenden ReferentIn den Glorienschein eines Einverständnisses oder gar eine Absolution für vergangene (Misse)Taten erteilt. Im Gegenteil: Es bedeutet, dass man den Freien die Gelegenheit gibt, mit diesen Leuten (auch über scheinbare SaulusPaulus-Wandlungen) zu diskutieren, sie mit gegensätzlichen Erfahrungen zu konfrontieren und ihnen auch mal sagen zu können, was man von ihren Worten und Taten hält. Ich finde es sogar langweilig, wenn am Tag der Freien immer nur jene Leute auftreten, die mit uns zusammen jammern und klagen, bzw. ins immer gleiche Horn stossen. Wir sind doch durchaus kritische und kritikfähige Journalisten, die eine Auseinandersetzung führen können - und vielleicht sogar wollen. Wann denn sonst hat man die Gelegenheit, einem Kari L. zu sagen, was man von seinem "Lebenswerk" hält? Das wäre doch erst recht ein Grund, sich anzumelden!?!
    Herzlich
    nina

  • #7

    Klaus Rózsa (Montag, 06 September 2010 16:08)

    Liebe Nina

    herzlichen Dank für deine Replik hier und auf der Kommentarseite von www.pressefreiheit.ch!
    Du übernimmst als Kommunikationsbeauftrage die Aufgabe zu verhindern, dass aus einem GAU ein Super-GAU wird. Das ist deine Aufgabe, soweit ok. Ich hätte natürlich lieber die Stellungnahme der Freien-Gruppe gehört. Ich bin mir nämlich sicher, dass diese sich nicht deiner Argumentation bedienen würde. Sie ist denn auch inkohärent.

    Wäre der Auftritt von K.L. so gedacht, wie du es zu interpretieren versuchst, wäre er ja wohl nicht als Hauptreferent zu einem völlig (im Zusammenhang mit seiner Person) absurden Thema eingeladen worden. Es ist ja denn auch in keinster Weise von einem Streitgespräch die Rede; wer soll denn dem K.L die Leviten lesen, etwa Esther Diener Morscher? Ich kenn das doch zu gut: K.L. referiert min. eine halbe Stunde lang, und dann soll jemand, der womöglich nicht einmal darauf vorbereitet ist, dem K.L. einen Satz voll kritischer Fragen stellen dürfen. Zu Mehr reicht es nicht, da ja die Zeit dafür nicht vorgesehen ist.
    Wären auch nur ansatzweise deine Vorstellungen einer Diskussion vorgesehen, dann hätte K.L als Dabattierer an einem runden Tisch zu seinem "Lebenswerk" eingeladen werden müssen. Ist er aber nicht. Dann hätten auch erklärte Kritiker von K.L. eingeladen werden müssen. Sind sie aber nicht.
    D.h. K.L. erhält einfach einmal mehr eine Plattform. Eine Plattform, die er Anderen nie zugestand.

    Damit wären wir bei dem Pudels Kern: Natürlich bin ich mit dir einverstanden, dass es spannend ist, jemanden einzuladen, der nicht unbedingt die selbe Meinung vertritt wie du und ich. Bitte schön. Kein Problem. Aber es gibt Grenzen. Und Lüönd ist nun mal einer, der diese Grenzen immer wieder überschritten hat. Ich habe es erwähnt. Und das waren nur einige dieser Grenzüberschreitungen. Wie kommt ausgerechnet comedia dazu, einen Mann einzuladen, der comedia, und Grundsätzlich Andersgesinnten, nie die Gelegenheit gab ihre Meinungen zu vertreten. Einen Mann, der seine "Feinde" nicht mit Argumenenten, sondern mit Hetzkampagnen und "Fertigmacherei" zu zerstören suchte!

    Natürlich, K.L. hängt jetzt den Altersweisen heraus, wie so viele Leute, die ihre Macht abgeben mussten. Das ändert aber nichts an seiner Vergangenheit; es gibt Dinge, die Verjähren nicht.

    Leider werde ich den Verdacht nicht los, dass da bei den Organisatoren einfach K.L. reingerutscht ist. Etwas naiv, ein wenig unbedarft. Das wäre der bessere Fall.

    Herzlich
    Klaus Rózsa