Schweiz: Aktionen gegen antigewerkschaftliche Kündigungen

Die Schweiz hat sich in verschiedenen internationalen Abkommen
verpflichtet, Arbeitnehmer-Vertreter und Gewerkschafterinnen vor
missbräuchlichen Kündigungen zu schützen. Doch trotz mehrmaliger
Verurteilung durch die Internationale Arbeitsorganisation, ILO,

weigert sich der Bundesrat nach wie vor, auf Gesetzesstufe einen

wirksamen Kündigungsschutz umzusetzen.


comedia beteiligt sich deshalb an der Kampagne der SGB-Gewerkschaften
gegen antigewerkschaftliche Kündigungen. Es ist nicht akzeptierbar,
dass Mitglieder von Personalkommissionen entlassen werden, weil sie
sich für die Rechte der Arbeitnehmenden einsetzen. Über 1100 Mitglieder
von Betriebskommissionen und gewerkschaftliche Vertrauensleute
verlangen in einem offenen Brief an den Bundesrat verbindliche
Massnahmen zu ihrem Schutz.

Prozess und öffentliche Aktion
Einer der Rechtsfälle wegen missbräuchlicher Kündigung betrifft den
Journalisten Daniel Suter, der während der Massentlassungen vom
Frühsommer 2009 beim «Tages-Anzeiger» Präsident der
Personalkommission
war.


Daniel Suter hatte sich seit der Gründung der Arbeitnehmervertretung
beim Tages-Anzeiger vor rund 5 Jahren bis zum massiven Stellenabbau für
die Anliegen und Interessen der Redaktion eingesetzt und exponiert.
Die Mediengewerkschaft comedia unterstützt Daniel Suter im Prozess
gegen seinen früheren Arbeitgeber. Ein Peko-Präsident darf nicht unter
dem Vorwand von wirtschaftlichen Gründen auf die Strasse gestellt
werden.

Die Hauptverhandlung findet am Dienstag, 2. Februar, 14 Uhr, im
Arbeitsgericht Zürich (Wengistr. 30) statt.
Der offene Brief an den Bundesrat wird in einer öffentlichen Aktion am
Freitag, 26. Februar, 11 Uhr, vor dem Bundeshaus in Bern übergeben.

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