Irak, USA: US-Soldaten töteten Reuters-Journalisten im Irak

Die Szene ist grausam und so unglaublich, als stamme sie aus einem Videospiel: Ein US-Kampfhubschrauber kreist über Bagdad. Dann nimmt der Bordschütze eine Gruppe von Zivilisten ins Visier und feuert - bis alle reglos am Boden liegen.

Lange versuchte das US-Militär, das Video zurückzuhalten.

Dies berichtete am Dienstag die Zeitung «Die Welt». Jetzt wurde die Filmsequenz aus dem Jahre 2007 veröffentlicht.

 

Namir Noor Eldeen, ein 22-jähriger Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters, und sein 40-jähriger Fahrer und Assistent Said Chmagh waren im Bagdader Stadtteil «New Baghdad» unterwegs. Sie wollten das Viertel fotografieren. Doch dazu kamen sie nicht mehr.

Warum sie an jenem Tag sterben mussten, war jahrelang unklar.

Das US-Militär hatte behauptet, Eldeen und Chmagh seien zwischen die Fronten geraten und bei einem Gefecht zwischen Aufständischen und US-Soldaten getötet worden.

 

Ein nun von der Webseite Wikileaks veröffentlichtes Video widerlegt diese Darstellung. Aufgenommen wurde der Film von der Kamera eines US-Hubschraubers des Typs Apache.

Das Video zeigt, was an jenem 12. Juli 2007 tatsächlich geschah.

Dazu dokumentiert es den Funkverkehr zwischen dem Piloten und dem Schützen in diesem Hubschrauber. Bilder und Funkverkehr belegen, wie irakische Zivilisten aus dem Hubschrauber heraus grundlos erschossen wurden.

 

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vergeblich versucht, nach dem Tod ihrer beiden Mitarbeiter das Überwachungsvideo aus dem US-Hubschrauber zu erhalten. Unter Verweis auf den «Freedom of Information Act» drängte Reuters das Pentagon zur Herausgabe der Aufnahmen. Vergeblich.

 

Hier gehts zum Video (ab 18 J.) http://wikileaks.org/

Kommentar schreiben

Kommentare: 0