Der heute bekannt gegebene Deal, mit dem die Medienlandschaft im Kanton Zürich und in der Ostschweiz zwischen NZZ und Tamedia aufgeteilt wird, lässt die Mediengewerkschaft comedia befürchten, dass weitere Stellen in den betroffenen Redaktionen und Druckereien abgebaut werden.
Wenn man die entsprechenden Passagen in der Verlagsverlautbarung übersetzt, verheißt dies nicht Gutes: Voraussetzung für das Weiterführen als eigenständige Regionalzeitungen seien Ergebnisverbesserungen durch Kosteneinsparungen und Umsatzsteigerungen.
Das wird in aller Regel auf dem Buckel der Beschäftigten ausgetragen.
Inbesondere dürften das Druckzentrum Oetwil und weitere Stellen in den Redaktionen gefährdet sein.
Künftig werden alle Regionalzeitungen im Kanton Zürich in der Hand von Tamedia sein, diejenigen weiter östlich beim St. Galler Tagblatt und damit bei der NZZ-Gruppe. Was mit dem Landboten in Winterthur passiert, bei dem Tamedia bereits eine Minderheitsbeteiligung hat, ist ungewiss.
Es droht eine weitere Verarmung der Medienlandschaft, während die beiden Verlage immer größer und reicher werden.
Der heute bekannt gegebene, gute Finanzabschluss der Tamedia, zeigt, dass das Stellenmassaker von Mitte 2009 völlig überrissen war. Der Rückgang beim Reingewinn ist alles andere als dramatisch: im Gegenteil, angesichts der Krise sind fast 50 Mio Reingewinn ein sehr gutes Resultat. Kommt dazu, dass sich in diesen Zahlen die finanziellen Auswirkungen des verheerende Abbaus bei der Massentlassung bei Tages-Anzeiger, Bund und im Tamedia-Druckzentrum 2009/2010 noch gar nicht in Gewinnsteigerungen niederschlagen.
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