Das Fotografieren von ölverschmierten Vögeln wird bestraft.
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Die Öl-Katastrophe am Golf von Mexiko entwickelt sich für BP und die US-Regierung zu einem PR-Desaster. Wie die Huffingtonpost berichtet, hat die Küstenwache eine Strafe in Höhe von 40'000 US-Dollar für alle Journalisten und Fotografen ausgesetzt, die unmittelbar von der Ölkatastrophe berichten wollen. Wer näher als rund 20 Meter ans Geschehen will, braucht eine ausdrückliche Erlaubnis.
Niemand darf sich mehr ohne ausdrückliche Erlaubnis der Ölkatastrophe nähern. Georgianne Nienaber, eine Mitarbeiterin der Huffington Post, der BILD-Zeitung unter den US-amerikanischen Publikationen, wurde angezeigt, weil sie absichtlich an der Küste Fotos von verendenden Vögeln gemacht hat. Man wirft ihr eine "Class D Felony" vor, eine Straftat von einer Schwere ähnlich einer Körperverletzung.
Die maximale Höchststrafe liegt bei 250.000 US-Dollar und drei Jahren Freiheitsentzug. Getroffen hat es neben der Huffington Post, die aktuell 40'000 Dollar Strafe zahlen soll, aber auch die seriösere Presse. CNN hat in einer Sondersendung die fehlende Transparenz der Behörden kritisiert. Hatte man anfangs allen Journalisten freien Zugang versprochen, so hat man aktuell eine Kehrtwende durchgeführt. In der Sendung versucht der Sprecher klarzumachen, dass er kein Feind des Staates sei. Es geht ihm lediglich darum, direkt vom Ort des Geschehens zu berichten.
Die neuen Zensurmaßnahmen der Behörden scheinen aber nur in eine Richtung zu gehen: Alle Fehler bei der Bekämpfung der Ölkatastrophe können so mit einfachsten Mitteln verdeckt werden. Wer nicht näher als 20 Meter (65 Feets) ans Geschehen darf, der kann kaum erkennen, was dort im Detail passiert. Diejenigen, die sich dagegen sträuben, werden ihr "Fehlverhalten" mit erheblichen Bußgeldern zu spüren bekommen. CNN berichtete, private Sicherheitsdienste sollen an der Küste sogar Wachen aufgestellt haben, um Journalisten abzuschrecken. (Quelle: huffingtonpost, deepwaterhorizonresponse.com, gulli.com)
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