Seltsames aus der Welt des Fussballs

Herbert Fandel, Schiedsrichter-Chef des Deutschen Fussball-Bundes (DFB), möchte Zeitlupen im Fernsehen verbieten, um die deutschen Schiedsrichter vor dem Groll der Fans zu schützen.

«Die Zeitlupe zeigt nicht das, was viele Fernsehanstalten oder Moderatoren glauben: Sie zeigt nicht die Wahrheit», sagte Fandel gegenüber der deutschen Zeitung «Tagesspiegel». Zeitlupen würden nicht zeigen, was wirklich auf dem Platz stattfindet, sondern lediglich einen Blick von der anderen Seite bieten. «Was ihr fehlt, ist die dritte Dimension - die Tiefe ist nicht da. Der Schiedsrichter hat eine eigene Perspektive und beurteilt daraus die Situation. Deswegen ist die Zeitlupe nicht immer fair», so Herbert Fandels Begründung für das von ihm geforderte Verbot.

 

Fandel, leitet die Schiedsrichterkommission des DFB. Der Pianist und Musikschulleiter pfiff 247 Spiele der Bundesliga.

Seine Schiedsrichter-Karriere beendete er 2009. Bislang hat der Schiedsrichter-Chef noch keinen Kontakt zu deutschen Fernsehsendern aufgenommen, um über den Umgang mit Zeitlupen zu sprechen. Er ist sich nämlich bewusst, dass seine Idee nicht wirklich mehrheitsfähig ist. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zeitlupen hierzulande abgeschafft werden. Sie sind ein Teil der Berichterstattung geworden», sagte Fandel. «Für den Fernsehzuschauer macht es auch mit den Reiz aus, eine Szene aus verschiedenen Einstellungen serviert zu bekommen. Dass dies auf dem Rücken der Schiedsrichterei ausgetragen wird, müssen wir leider akzeptieren.»

 

Anders in Italien. Dort hat der Staatssender RAI angekündigt, künftig bei Fussballspielen weitgehend auf Zeitlupen zu verzichten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Pajkiins (Donnerstag, 31 Mai 2012 20:49)

    will return soon