Die Wettbewerbskommission hat ein formelles Verfahren gegen die
Nachrichtenagentur SDA eröffnet. Im Fokus steht die Preispolitik der
Monopolistin.
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> Über mehrere Wochen hat die Wettbewerbskommission (WEKO) im Rahmen
> einer Marktbeobachtung die Preise der Schweizerischen Depeschenagentur
> (SDA) unter die Lupe genommen. Jetzt ist klar, die SDA hat die Bedenken
> der WEKO nicht ausräumen können. «Wir haben Ende vergangener Woche eine
> Vorabklärung eröffnet, weil wir die Preispolitik der SDA eingehender
> prüfen müssen», sagt Patrik Ducrey, stellvertretender Direktor im
> Sekretariat der WEKO.
> Grund für die Marktbeobachtung waren Informationen, wonach die SDA im
> vergangenen Jahr mit einem 20-Prozent-Rabatt für Exklusivkunden geworben
> hatte. Das Ziel des Preisabschlags war, der einzigen verbleibenden
> Konkurrentin auf dem Schweizer Markt – der amerikanische
> Nachrichtenagentur Associated Press (AP) – die Kunden abzujagen. Weil
> es aber nicht gelang, die AP aus dem Schweizer Markt zu drängen,
> bezahlte die SDA den neuen Eignern des Schweizer AP-Dienstes viel Geld,
> damit diese auf Ende März ihren Dienst einstellten, wie ein internes
> SDA-Dokument belegt. Seither will die Monopolistin nichts mehr von einem
> Exklusivitätsrabatt wissen.
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> Neben den Rabatten will die WEKO «auch noch andere Punkte» überprüfen,
> wie Ducrey sagt ohne genauere Details zu nennen. Die SDA habe einen
> umfangreichen Fragebogen erhalten, den sie beantworten müsse. «Sollten
> sich die Verdachtsmomente erhärten, werden wir eine Untersuchung
> eröffnen», so der stellvertretende Direktor im Sekretariat der WEKO.
> Wird gar ein Missbrauch festgestellt, drohen der SDA Sanktionen. Wie
> diese aussähen, mochte Ducrey jedoch nicht sagen.
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