In Saudi-Arabien sollen die als abhörsicher geltenden
verschlüsselten Dienste der Blackberry-Smartphones noch
in dieser Woche verboten werden. Das teilten die Behörden
des Landes mit. Hunderttausende Nutzer sind von dem
Entscheid betroffen. Nach Angaben der saudischen Kommission
für Kommunikation und Informationstechnologie wurden die
Mobilfunkanbieter aufgefordert, den Messenger-Dienst des
kanadischen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM)
zu blockieren.
Als Grund für diese Massnahme wurde angegeben, dass bestimmte
behördliche Anforderungen nicht erfüllt worden seien. Weitere
Angaben wurden nicht gemacht. Auch wurde nicht mitgeteilt,
welche Dienste genau betroffen sind.
In Saudi-Arabien nutzen etwa 700 000 Menschen
Blackberry-Smartphones. Ein solches Verbot hatte sich
bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet, nachdem auch
die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt hatten,
die verschlüsselte Kommunikation über die Blackberrys ab
Oktober zu verbieten. Die Länder sehen durch die abhörsichere
Kommunikation ihre nationale Sicherheit bedroht.
Die mobile Kommunikation inklusive E-Mail-Verkehr läuft bei
den Blackberrys verschlüsselt über Server im jeweiligen
Ausland. Was einerseits wesentlich zum Erfolgsrezept vor
allem bei Unternehmenskunden gehört, wird in wichtigen
Märkten zunehmend zum Stein des Anstosses.
Da stellt sich halt wieder mal die Frage, wie stark in den "wichtigen Märkten"
investiert werden soll, wenn die elementarsten Menschenrechte nicht eingehalten werden.
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