Strahlend verkündeten die Verantwortlichen von Tamedia an ihrer Pressekonferenz von heute Morgen ein «rund 60 mal besseres Ergebnis»:
Aufgrund von Neuerwerbungen und Kosteneinsparungen steigerte das Unternehmen seinen Gewinn von 0.8 Millionen auf 52.5 Millionen Franken.
Die Mediengewerkschaft comedia erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Neuerwerbungen, namentlich der Kauf der Zürcher Landzeitungen im Frühjahr 2010, zur Folge haben, dass Tamedia spätestens ab 2011 über ein Meinungsmonopol in Stadt und Kanton Zürich verfügen wird.
Denn dann sollen die bisherigen Publikationen unter einem gemeinsamen Mantelteil erscheinen. Dessen Regionalseiten werden in Redaktionen produziert, die man im Herbst aus der Zusammenlegung der bisherigen Regionalredaktionen des Tages-Anzeigers und der übernommenen Zeitungen bilden will.
Weiterer Stellenabbau vorgesehen
Die JournalistInnen in den betroffenen Redaktionen werden seit Wochen im Ungewissen gehalten. Alle mussten sich erneut um ihren Posten bewerben und «Vorstellungsgespräche» am eigenen Arbeitsplatz über sich ergehen lassen. Mehr als 30 Journalistinnen und Journalisten werden von diesem Stellenabbau betroffen sein.
Meinungsvielfalt und Medienqualität sind für Tamedia kein Thema. Auf dem Rücken des Personals, das schon jetzt unter der konstanten Unterbesetzung der Redaktionen leidet, wird munter weiter gespart, um die Gewinne hochzutreiben.
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