Auch in Ägypten: Angriffe gegen Journalisten

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die Festnahmen und körperlichen Angriffe gegen Journalisten am 25. und 26. Januar.

Rund 15 Journalisten, die über die aktuellen Demonstrationen in verschiedenen ägyptischen Städten berichteten, wurden von Polizei- und Sicherheitskräften angegriffen oder zeitweilig festgenommen.

 

ROG kritisiert ausserdem die verschärfte Zensur der Neuen Medien in den vergangenen zwei Tagen in dem nordostafrikanischen Land.

«Die Behörden haben alles unternommen, um die Medien auf Distanz zu halten. Sie wollen die Verbreitung von Bildern von Demonstranten, die den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten

Hosni Mubarak fordern, verhindern», so ROG.

 

So attackierte die Polizei unter anderem sieben Mitarbeiter der unabhängigen Tageszeitung «El Masri El Jum» am 25. Januar während der Proteste in Kairo. Am selben Tag wurde ein Team

von Al-Jazeera zeitweilig im Kairoer Stadtviertel Schubra festgenommen. Der Kameramann des Satelliten-Dienstleisters Cairo News Company (CNC) wurde in der Nacht vom 25. auf

den 26. Januar von mehreren Gummigeschossen getroffen.

 

Es ist gut, dass RoG gegen diese Repressionen protestiert und informiert. Trotzdem sei die Bemerkung erlaubt, dass die Organisation Reporter ohne Grenzen mitunter eine selektive Wahrnehmung von Übergriffen gegen Journalisten hat. Bei Vertossen gegen die Pressefreiheit in der westlichen Hemisphäre, pflegt die Organisation nicht so genau hin zu schauen. Auch in der Schweiz werden hin und wieder Medienschaffende festgenommen, ihnen Material abgenommen und der Schreibende wurde auch schon "von mehreren Gummigeschossen getroffen" - ohne, dass dies jeweils von RoG zur Kenntnis genommen worden wäre. (ro.)

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