Kurz nachdem die Berlinale Jafar Panahi in die Internationale Jury 2011 eingeladen hatte, wurde er im Iran zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. Weltweit wird gegen
dieses Urteil, das gegen die Meinungs- und Redefreiheit verstößt, protestiert. Jafar Panahi setzt sich in seinen Filmen kritisch mit der sozialen Situation in seinem Heimatland auseinander. Seine
Verurteilung ist ein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin verurteilen aufs Schärfste die harten Strafen, die gegen Jafar Panahi und seinen Regie-Kollegen Mohammad Rasoulof verhängt wurden. Das Festival hält am
Jury-Platz für Jafar Panahi fest und setzt ein Zeichen, seinen Freiheitskampf zu unterstützen. Festivaldirektor Dieter Kosslick: „Wir haben Jafar Panahi in die Internationale Jury 2011
eingeladen. Im Dezember 2010 wurde er zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt. Das ist eine drastische Strafe, gegen die wir mit allen Mitteln protestieren werden.“
Am 17.2. organisieren der
Berlinale Talent Campus und der
World Cinema Fund die Paneldiskussion
„Censored Cinema“ mit iranischen Filmemachern und Künstlern zu den Themen Zensur und
Einschränkung der Freiheit und Meinungsäußerung in Iran. Die Regisseure Rafi Pitts (
The Hunter, Berlinale Wettbewerb 2010), Ali Samadi-Ahadi (
The Green Wave, 2010) und Sepideh Farsi (
Tehran Without Permission, 2009), sowie Autorin und Aktivistin Mehrangiz Kar werden an der Diskussion
teilnehmen. Die Veranstaltung findet um 14 Uhr im Theater Hebbel am Ufer / HAU1 statt.
Um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das nicht anwesende Jury-Mitglied Jafar Panahi zu lenken, wird die Berlinale in mehreren Sektionen jeweils einen Film des weltweit anerkannten Regisseurs
präsentieren.
Offside von Jafar Panahi
Am 11. Februar 2011, dem Jahrestag der Iranischen Revolution, wird um 16.30 Uhr der Berlinale-Preisträgerfilm
Offside (2005, Silberner Bär 2006) im Berlinale Palast aufgeführt. Es wird eine
Vielzahl an prominenten Gästen erwartet, die mit ihrer Anwesenheit ihre Solidarität bekunden möchten. Festivaldirektor Dieter Kosslick wird den Film einführen.
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