Die Vertreter des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) haben die vierte Tarifrunde für die bundesweit rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure heute spontan abgesagt.
Anlass dafür waren eine Protestveranstaltung von etwa 60 Kolleginnen und Kollegen, die auf Initiative der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) und des DJV vor dem Verhandlungsraum ein Spalier gebildet hatten sowie erste betriebliche Aktionen. Unter diesen Umständen waren die Vertreter des BDZV nicht bereit, zu verhandeln und verließen das Verhandlungshotel in Köln.
Die Proteste richteten sich gegen die Forderungen des BDZV nach massiven Einschnitten in die Tarifverträge für Zeitungsredakteurinnen und -redakteure. So soll das Tarifniveau für neue Redakteurs-Verträge um etwa 25 Prozent abgesenkt werden.
"Angesichts der Verlegerforderungen nach drastischen Gehaltskürzungen und einer Abwertung des Journalistenberufs sind die Proteste am Verhandlungsort und auch in den Betrieben heute eine vollkommen legitime Form der Auseinandersetzung gewesen. Dass die Verleger bereits diese Art des Protestes scheuen, belegt, dass sie schwache Argumente haben. Wir werden unsere Kolleginnen und Kolleginnen ermutigen, sich auch weiterhin engagiert für anständige Tarifbedingungen und Gehaltserhöhungen einzusetzen", kündigte ver.di-Vize Frank Werneke an.
Ein neuer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.
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