Die Artikel der belgischen Zeitungen sind nicht mehr in der Google-Newssuche gelistet. Allerdings sind sie nicht nur dort, sondern auch in der normalen Google-Suche nicht mehr auffindbar.
Dies ist die Reaktion des IT-Konzerns auf Klagen des belgischen Verlegerverbandes Copiepresse, der im Namen der Zeitungen verlangte, dass Google die Artikel nicht mehr in seiner Newssuche auflisten und damit ungerechtfertigt Geld verdienen dürfe.
Neben der Auflistung der Artikel zusammen mit den ersten Sätzen des Artikels, dem Titel und einem Bild, beanstandete Copiepresse auch die Cache-Funktion von Google, mit der sich Nutzer Inhalte anzeigen lassen können, die auf der eigentlichen Webseite bereits entfernt wurden. Das Gericht hatte im Mai der Klage zugestimmt und im 51-seitigen Urteil festgehalten, dass etwa die Cache-Funktion nicht nur den Nutzern erlaube, eine Kopie zu machen, was als vermittelnde Tätigkeit legal gewesen wäre, sondern dass Google selbst die Kopien anfertige und zur Verfügung stelle.
Das belgische Gericht hielt ausserdem fest, dass auch die Zitierfreiheit bei Google nicht greife, da es dem Unternehmen möglich wäre, Verträge über die Nutzung mit den Medien abzuschliessen, und es sich deshalb nicht etwa darauf berufen könne, dass es für eine schnelle Verbreitung der Informationen sorgen würde und deshalb keine Zeit für ein Abkommen hätte.
Nun hat ein Berufungsgericht zwar die Klage des Verlegerverbandes bestätigt, mit dem kompletten Rauswurf aus dem Suchindex sind die Medien dann aber doch nicht einverstanden. Das Urteil hätte sich nur auf die News-Funktion von Google bezogen, gegen eine Auflistung in der normalen Suche hätten sie aber nichts einzuwenden, teilte der Verband mit. Es sei eine «brutale Reaktion» schrieb die Zeitung «LaLibre.be», die nun nicht mehr in der belgischen Suche von Google erscheint. Google indessen legte das Urteil für seine gesamten Angebote aus. Für eine Verzögerung bei der Entfernung der Artikel hätte Google pro Tag 25 000 Euro Busse zahlen müssen, Copiepresse hatte zu Beginn zwei Millionen Euro pro Tag verlangt.
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