London: Google-Chef kritisiert Social-Media-Sperre

Vorschlag von Regierungschef Cameron als "Fehler" bezeichnet
Smartphone: Schmidt kritisiert Sperre von Facebook & Co (Foto: pixelio.de/gopp)
Schmidt kritisiert Sperre von Facebook & Co

Edinburgh 

In die Diskussion rund um die Rolle der sozialen Medien bei den Unruhen in London vor wenigen Wochen hat sich nun Google-Chef Eric Schmidt eingeschaltet.

Die vom britischen Regierungschef David Cameron vorgeschlagene Social-Media-Sperre während derartiger Tumulte ist ein Fehler, so Schmidt laut Berichten des britischen Guardian. Das Internet spiegele lediglich die gesellschaftliche Stimmungslage wider. "Ich glaube, es ist ein Fehler in den Spiegel zu schauen und ihn zu zerschlagen", so Schmidt. Gibt es Probleme, könne das Internet vielmehr helfen diese besser zu erkennen.

 

Abschalten verschärft Konflikte

Schmidt sprach am vergangenen Samstag auf dem MediaGuardian Edinburgh International Television Festival http://mgeitf.co.uk und betonte, dass jede Einschränkung der Kommunikationsmittel schnell ins Auge gehen kann. Er verwies auf die Ereignisse während der Revolution in Ägypten: Dort hatten die Machthaber versucht, die Proteste durch die Abschaltung des Internets zu unterdrücken - das Ergebnis waren noch wütendere Aufstände. "Es machte die Bürger rasend und trieb sie auf die Straßen", so Schmidt.

Der Google-Chef ging sogar soweit, die Abschaltung des Internets mit dem Abdrehen der Wasserversorgung zu vergleichen: Beides seien strategische Fehler. Die vielen Nutzer der sozialen Medien würden sehr verärgert reagieren, wenn die Dienste von Seiten der Regierung gesperrt werden. Tatsächlich scheint die britische Regierung nach den ersten, sehr harten Reaktionen wieder etwas zurückzurudern. Innenministerin Theresa May verkündete vergangene Woche in einem Treffen mit Vertretern von Facebook, Twitter und Blackberry-Hersteller Research in Motion, dass die Regierung keine Intentionen mehr habe, Internetdienste zu beschränken

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