Marie Colvin, Korrespondentin der britischen «Sunday Times»,
ist in der syrischen Stadt Homs bei einem Artillerieangriff ums
Leben gekommen. Die bekannte Kriegsberichterstatterin hat über
25 Jahre für die Zeitung aus Krisengebieten berichtet, so unter
anderem aus dem Kosovo, aus Libyen, Libanon, Tschetschenien und
Osttimor. Als Folge eines Angriffs in Sri Lanka verlor die
US-amerikanische Journalistin 2001 einen Teil ihres linken
Auges, seitdem trug sie eine schwarze Augenklappe.
Mit Marie Colvin starb bei dem Angriff am Mittwoch auch der
29-jährige französische Fotograf Remi Ochlik, weitere
Medienleute wurden verletzt.
Durch Grossbritannien ging nach Bekanntwerden des Todes der
Kriegsberichterstatterin eine Schockwelle: Premierminister
David Cameron, Oppositionsführer Ed Miliband (Labour) und
«Sunday Times»-Verleger Rupert Murdoch meldeten sich unter vielen
anderen mit Kondolenzaussagen zu Wort. In der Fragestunde an den
Premierminister kondolierte Cameron am Mittwoch der Familie:
«Das erinnert uns auf tragische Weise daran, was Journalisten
für ein Risiko auf sich nehmen, um die Welt über die
unglaublichen Vorgänge in Syrien zu informieren.»
John Witherow, leitender Redaktor bei der «Sunday Times»,
würdigte Marie Colvins Mut und ihre Liebe zum Leben: «Marie war
eine aussergewöhnliche Person innerhalb der `Sunday Times`.
Getrieben von einer Leidenschaft und Überzeugung, über die
Kriege zu berichten, sei sinnvoll und wichtig. Sie war zutiefst
überzeugt, dass die Berichterstattung Exzesse brutaler Regime
einschränken könne und die internationale Gemeinschaft so
Kenntnis der Vorfälle erhalte. In ihrem letzten starken Report
am Wochenende (http://bit.ly/ADIcdn) sieht man einmal mehr,
ihre Gedanken waren bei den Opfern der Verbrechen.»
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