RAMALLAH (inn) - Die Palästinensische Journalistenvereinigung im Westjordanland wendet sich gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel. Wer sich mit israelischen Kollegen trifft, wird ab sofort aus der Organisation ausgeschlossen. Davor warnte ein ranghohes Mitglied der Vereinigung am Donnerstag.
Anlass für die Maßnahme war ein Treffen zwischen israelischen und palästinensischen Journalisten in der vorigen Woche zum Welttag der Pressefreiheit. In den vergangenen Monaten hatte es ähnliche
Begegnungen in Frankreich, Norwegen und Deutschland gegeben, schreibt die "Jerusalem Post". Die Journalistenvereinigung wird von der Fatah dominiert.
"Wir sind gegen solche Treffen, weil sie eine Normalisierung mit Israel anstreben", sagte ein ranghoher Vertreter der Organisation. "Jedes Mitglied, das sich mit israelischen Journalisten trifft,
wird entlassen."
In Ramallah hatte die Journalistenvereinigung eine Zeremonie zum Welttag der Pressefreiheit boykottiert, die vom US-Konsulat organisiert wurde. Sie warf den USA vor, sich einseitig auf die Seite
Israels zu stellen. Zudem drohte sie damit, die Identität jedes palästinensischen Journalisten offenzulegen, der die Einladung zu der Feier annehme.
Von den Reporter ohne Grenzen (RoG) war zum Thema keine Stellungnahme zu erhalten.
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